Fakultät für Geistes- und Kulturwissenschaften

Geschichte des Pilgerns - Eine Exkursion nach Köln

12.07.2023|08:59 Uhr

Exkursionsbericht: Geschichte des Pilgerns in Köln am 30.05.2023

 

Am 30.05.2023 machten sich die Studierenden des Seminars „Pilgern – Eine religiöse Praxis im Wandel“ unter der Leitung von Jun.-Prof. Dr. Markus Müller auf den Weg nach Köln, um sich den Kölner Dom und die Kirche St. Ursula anzuschauen, die im Mittelalter von vielen Pilgern aufgesucht wurden.

Grund dafür war die mittelalterliche Heiligen- und Reliquienverehrung. Die Christen glaubten an eine positive Wirkung, die durch eine physische Nähe zu bedeutenden Reliquien entstünde. So gingen etwa Kranke auf Pilgerreise, in der Hoffnung, ihre Krankheiten heilen zu können. Wichtig war eine möglichst große Nähe zu den Reliquien, weshalb die Pilger häufig (wie auch im Fall der Hl. Drei Könige) unter dem Schrein der Reliquien entlangliefen.

Solche „Laufwege“ in den Kirchen und die einzelnen Stationen der Pilger an unterschiedlichen Altären konnten wir bei der Exkursion besichtigen und besprechen. Der heutige Chor-Teil des Kölner Doms mit seinen vielen Altären war im Mittelalter und der Frühen Neuzeit auch in etwa der einzige Teil, der vom Dom bisher gebaut war. Das Bauprojekt war im Laufe des Mittelalters nicht mehr fortgeführt worden und so blieb der Dom jahrhundertelang unvollendet. Auch im (seit dem 19. Jahrhundert) fertiggestellten Dom kann man den mittelalterlichen Pilgerweg innerhalb der Kirche noch heute gut nachvollziehen.

Die andere Kirche, deren Besichtigung Teil der Exkursion war, ist St. Ursula. Die Legende der heiligen Ursula besagt, dass diese während der Zeit der Völkerwanderung zusammen mit 11.000 Jungfrauen in/bei Köln von den Hunnen getötet worden sei. Die Knochenreliquien der hl. Ursula und der Jungfrauen sind in der Kirche ausgestellt. Ganz eindrücklich ist die barocke „Goldene Kammer“, deren Wände und Decke durch Knochen in unterschiedlichen Mustern bestückt ist. Im Gegensatz zu anderen Reliquien, die in kunstvoll ausgestalteten Behältnissen (wie etwa Schreinen) aufbewahrt sind, kann man hier die Knochenreliquien ganz unmittelbar betrachten.

(Text & Bilder: Linus Richter)

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